Die Vielfalt therapeutischer Angebote – Interview mit Prof. Dr. Heidi Möller

Prof. Dr. Heidi Möller

Prof. Dr. Heidi Möller

„Macht mir mal das Symptom weg!“ Immer wieder werde ich von Klienten danach gefragt, zu welcher Therapieform ich ihnen (nach einer kurzen Schilderung der individuellen Problematik) raten würde? Eine Expertin, die darauf sicher schlüssige Antworten zu geben weiß, ist Frau Dr. Heidi Möller. Sie ist Professorin des Fachbereichs „Theorie und Methodik der Beratung“ am Institut für Psychologie der Universität Kassel.

Sie hat die Ausbildungen der gängigen Psychotherapien (Grundausbildung in Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapeutische Ausbildung, Graduierung zur Integrativen Therapeutin, Fachkundenachweis Tiefenpsychologie, Psychoanalyse) absolviert, ist zertifizierte Lehrtherapeutin sowie Organisationsberaterin und Supervisorin. Zudem hat sie sich im Rahmen verschiedener Publikationen mit zentralen Aspekten des Coachings beschäftigt. Das finde ich deshalb besonders interessant, weil es vielen Menschen trotz der immer besser werdenden Aufklärung scheinbar nicht leicht fällt, sich bei Bedarf aus den Bereichen Psychotherapie oder Coaching das passende bzw. indizierte Angebot herauszusuchen. Die Unübersichtlichkeit des Marktes, (oftmals) fehlende Transparenz und eine nicht immer eindeutig ersichtliche Differenzierung der Zielgruppen und Wirkmechanismen sind mögliche Gründe dafür.

Im Folgenden finden Sie die Zusammenfassung eines telefonischen Interviews (mit einigen Texten der Professorin ergänzt), das ich mit Dr. Heidi Möller führen durfte. Ziel des Gesprächs war es, etwas Licht in den Psychotherapie- und Coaching-Dschungel zu bringen.

1. Warum haben Sie sich für ein Psychologie-Studium entschieden?

Ich habe meinen Vater früh verloren und war mir seitdem klar darüber, dass ich Psychologin bzw. Psychotherapeutin werden möchte. Das hatte sicher viel damit zu tun, dass ich schon früh in eine sehr verantwortliche Rolle kam, meine Brüder großgezogen habe und mich zudem um meine Mutter kümmerte, die nach dem Tod ihres Ehemannes nicht mehr so richtig zurück ins Leben fand. Es entspricht zwar einem Klischee, auf diese Weise motiviert einen solchen Beruf zu ergreifen, allerdings können derlei Beweggründe auf früh erworbene Kompetenzen verweisen, dass man sich als jemand erlebt hat, der für Menschen in Not Einfühlungsvermögen hat. Wichtig dabei ist allerdings, dass diese Motivation im Rahmen der psychotherapeutischen Ausbildung bzw. Selbsterfahrung hinreichend reflektiert wird. Wurden diese Motive sowie die eigene Vergangenheit (inklusive eventueller Traumatisierungen, kritischer Lebensereignisse etc.) gut aufgearbeitet, können insbesondere selbst einst krisengeschüttelte Therapeuten bei den Patienten die Zuversicht wecken, ihre jetzigen Schwierigkeiten zu bewältigen. Kurz gesagt entspricht das der Theorie eines „wounded healers“.

2. Sie sind in mehreren Therapieverfahren geschult. Warum haben Sie sich nicht – wie die meisten Ihrer Kollegen/-innen – mit einer Ausbildung begnügt?

Anfang der 1980er Jahre, als die Psychotherapie rechtlich noch nicht geregelt war, konnte man bereits während des Studiums mit einer entsprechenden Ausbildung beginnen. Also absolvierte ich noch zu meiner Studienzeit eine Grundausbildung zur Gesprächspsychotherapeutin, stellte aber fest, dass das kein Verfahren ist, das meiner Persönlichkeit entspricht. Es folgten eine verhaltenstherapeutische und eine gestalttherapeutische Ausbildung sowie eine Weiterbildung zur Lehrtherapeutin für Gestalttherapie. Für eine saubere Diagnostik und ein vertieftes Verstehen von Menschen zog es mich dann allerdings noch zur Psychoanalyse. Für meine didaktische Arbeit an der Universität ist diese Mischung ideal. So kann ich einen bestimmten Fall bspw. aus der Perspektive eines Verhaltenstherapeuten betrachten und mit der eines Tiefenpsychologen oder Gestalttherapeuten vergleichen.

Wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass sich nur ein ganz kleiner Teil des Therapieerfolgs durch die sogenannte therapeutische Technik erklären lässt. Einst ging man von ca. 10 Prozent aus. Heute ist man sogar noch vorsichtiger und spricht von einem Wert im einstelligen Bereich. Das bedeutet, dass die Methode, die man anwendet, eigentlich sekundär ist. Wichtiger ist die Tragfähigkeit der therapeutischen Beziehung. Wie diese gestaltet wird, hängt vor allem von der Reife bzw. der persönlichen Entwicklung des Therapeuten ab

3. Worauf sollten Menschen, die psychisch erkranken, bei der Auswahl eines Therapeuten oder einer Therapeutin achten?

Vorschläge zur Reflexion des Nachkontakts mit einem Psychotherapeuten:

  • Stimmt der emotionale Kontakt?
  • Ist der/die Patient/-in ernst genommen worden, fühlte er/sie sich wohl, wertgeschätzt und konnte er/sie Vertrauen fassen?
  • Hat der/die Patient/-in sich verstanden gefühlt?
  • Hat das Erstgespräch neue Sichtweisen auf das Problem eröffnet und sind Veränderungsmöglichkeiten eröffnet worden?
  • Übernimmt der/die Psychotherapeut/-in einfach die Ziele des Patienten bzw. der Patientin oder setzt er/sie sich mit angemessener Distanz konstruktiv mit ihnen auseinander?
  • Haben der/die Psychotherapeut/-in und der Patient bzw. die Patientin gemeinsam daran gearbeitet, die psychotherapeutischen Ziele zu setzen?
  • Konnte der/die Psychotherapeut/-in ggf. mit den Bedenken bezogen auf die Psychotherapie umgehen?
  • Konnte der/die Psychotherapeut/-in seine/ihre Diagnose nachvollziehbar darlegen und die geplanten Interventionen erläutern?
  • Konnten neue, überraschende Aspekte der belastenden Situation entdeckt werden?
  • War der/die Psychotherapeut/-in in freundlicher, aber professioneller Distanz oder ließ er/sie sich verwickeln, ergriff Partei?

4. Was ist in Ihren Augen das Besondere der Kognitiven Verhaltenstherapie?

Sie ist so schön eingängig und einfach. Man kann sie gut erklären. Ich bin geneigt zu sagen, sie suggeriert schnelle Veränderungen. Rein kognitive Interventionen verändern das Erleben und Verhalten eines Menschen aber kaum. Wir wissen aus der Hirnforschung, dass es dringend einer affektiven Beteiligung bedarf, wobei der Ebene des Erlebens bzw. der affektiven und kognitiven Verarbeitung des Erlebten eine besondere Rolle zukommt. Viele moderne Kognitive Verhaltenstherapeuten/-innen nutzen hierfür allerdings zunehmend verschiedene Methoden anderer Verfahren. Man könnte sie demzufolge als „produktive Strandgutsammler“ bezeichnen.

5. Welchen Patienten würden Sie eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie empfehlen?

All denen, die neugierig sind auf sich und ihre Erlebniswelt sind – also darauf, sich selbst besser kennenzulernen – und die wissen wollen, woher ihr Unmut, ihre Unzufriedenheit oder ihr Unglück im Leben eigentlich kommt, die also „archäologisch“ vorgehen möchten. Anderen Patienten, die ganz klar umrissene Symptome haben (bspw. eine Angststörung), kann man eine Verhaltenstherapie empfehlen, die hinsichtlich einer Linderung sehr gute Ergebnisse vorzuweisen hat. Möchte man allerdings etwas tiefer in das Verstehen des Entstehens einer psychischen Störung einsteigen, ist man bei einem/-er tiefenpsychologischen Psychotherapeuten/in wohl besser aufgehoben. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Einige Patienten sind zufrieden, wenn sich ihr Symptom schnell lindert, andere hingegen möchten sich mehr als Ganzes erleben, verstehen und wahrnehmen können.

6. Unter welchen Umständen sollten sich Betroffene für eine Psychoanalyse entscheiden?

Ein Argument für diese Methode ist ein recht pragmatisches, dass bspw. Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung oder einer schweren Traumatisierung einfach mehr Zeit benötigen, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Diese gewährt die Psychoanalyse aufgrund ihres höheren Stundenkontingents, wobei in solchen Fällen dann nicht unbedingt klassisch psychoanalytisch gearbeitet wird. Aber auch Störungsbereiche wie z. B. die narzisstischen Störungen sind mit psychodynamischen Methoden besser zu behandeln, zumal ein wirklich gutes verhaltenstherapeutisches Modell zur Entstehung dieser psychischen Erkrankung fehlt. Die Psychoanalyse hat sich seit der Zeit von Sigmund Freud stetig weiterentwickelt.

7. Hat die Psychoanalyse nicht den Ruf, wenig effektiv zu sein?

Die Aussage, die Psychoanalyse sei nicht effektiv, ist nicht richtig. Wohl aber stimmt es, dass die Psychoanalytiker erst ziemlich spät mit der Durchführung von Studien zur Wirksamkeit begonnen haben, weshalb es auch weniger von ihnen gibt als bspw. zur Kognitiven Verhaltenstherapie. In der Langzeitwirkung ist die Psychoanalyse der KVT allerdings überlegen.

8. Was halten Sie persönlich von den humanistischen Therapieverfahren?

Ich war eine begeisterte Gestalttherapeutin und verwende diese Konzepte nach wie vor bspw. in meinen Beratungen. An den Universitäten sind die humanistischen Therapien jedoch unterrepräsentiert, weshalb ist es auch schwierig ist, ausreichend Forschung zu diesen Verfahren zu generieren. Die Gestalttherapie im klassischen Sinne war eher für Menschen gedacht, die psychisch recht gesund sind, aber ihr Erleben und Verhalten erweitern wollen. Auf der konzeptionellen Ebene gibt es zwar Weiterentwicklungen, jedoch nur wenige empirische Studien.

Bei der Klientenzentrierten Gesprächstherapie ist das anders, zumal Carl R. Rogers als der Begründer der Psychotherapieforschung gilt. Er hat ja erstmalig auch Transkripte von Sitzungen angefertigt. Die Grundregeln, was die Gesprächstechniken betrifft, werden heute allerdings eigentlich in jeder Therapieform angewendet. Wie wäre eine Behandlung denkbar ohne Unterstützung der Selbstentwicklung, ohne bedingungslose Akzeptanz? Die Gesprächspsychotherapie ist hilfreich, meiner Ansicht nach aber an vielen Stellen nicht störungsspezifisch genug.

Die Logotherapie von Viktor Frankl ist ja bspw. in Österreich als Psychotherapieverfahren anerkannt. Sie ist gut konzeptionalisiert, allerdings fehlt es auch bei ihr an empirischen Effizienznachweisen. Bei der Transaktionsanalyse (nach Eric Berne) wird die Forschung hingegen zurzeit gerade wieder aktiviert.

9. Gibt es therapeutische Verfahren, von denen Sie eher abraten würden?

Nicht empfehlen würde ich Menschen, die psychisch erkrankt sind, die Neurolinguistische Programmierung. NLP ist ja ein Konglomerat von allem, was irgendwie ganz gut funktioniert hat, allerdings ohne eine Konsistenz im Menschenbild bzw. in den Interventionen vorweisen zu können. Ich halte sie zudem für eine Methode, die in mancherlei Hinsicht manipulativ ist.

10. In Ihrem Forschungsprojekt „Kompetenzentwicklung von Psychotherapeutinnen in Ausbildung“ werden verschiedene Kompetenzen erhoben und mit dem therapeutischen Behandlungserfolg in Beziehung gesetzt. Haben Sie in diesem Zusammenhang bereits Erkenntnisse gewinnen können?

Es konnte bspw. aufgezeigt werden, dass es überhaupt nicht mit der Zeit zusammenhängt, wie lange sich jemand – also ob zum Beispiel 120 oder 1000 Stunden – in der Ausbildung selbstreflexiv mit der eigenen Persönlichkeit im Rahmen einer Lehranalyse oder Lehrtherapie auseinandersetzt. Entscheidender ist, wie er oder sie das getan hat, also ob jemand gelernt hat, in guten und in schlechten Zeiten wohlwollend und freundlich zu sich selbst zu stehen. Wichtig ist zudem, dass ein Therapeut bzw. eine Therapeutin das für sich passende Verfahren wählt, ganz einfach deshalb, weil Menschen unterschiedlich denken und die Welt auf eine jeweils andere Weise erfassen. Je einiger sie mit ihrem Verfahren sind, desto zufriedener sind die Psychotherapeuten mit ihrem Beruf.

11. Welche Qualitätskriterien sollte Coaching erfüllen? Welchen Tipp können Sie jenen Menschen geben, die auf der Suche nach einem Coach sind?

Ein guter Coach muss ein stimmiges Theorie-Praxis-Konzept vorweisen, das eine Verbindung von den zugrundeliegenden Annahmen bis zum konkreten beraterischen Handeln schafft und angekoppelt ist an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Der Coach braucht zudem prozedurale Fertigkeiten zur Herstellung einer tragfähigen Arbeitsbeziehung und Durchführung von Interventionen, sowie Wissen über allgemeine Wirkfaktoren wie Zielklärung, Ressourcenaktivierung, Problemaktualisierung, Problembewältigung und -klärung. Dem Coach muss klar sein, warum er bei diesem Klienten in dieser Phase des Beratungsprozesses bestimmte Interventionen wählt, warum z.B. bei einem Klienten Methodiken aus der kognitiven Verhaltenstherapie anwendet und bei einem anderen eine psychodynamische Deutung erwägt. Der Coach muss über interpersonale Kompetenzen zur Herstellung einer günstigen Arbeitsbeziehung (Beziehungskompetenz) verfügen. Des Weiteren braucht er eine hohe diagnostische Kompetenz, um sich rasch ein fundiertes Bild sowohl über individuelle, interaktionistische als auch organisationale Phänomene machen zu können (vgl. Möller & Kotte, 2014).

Coaching als diskrete Dienstleistung, die hinter verschlossenen Türen stattfindet, entzieht sich der Forschung nur all zu oft. Deshalb ist der wissenschaftliche Blick auf die Wirksamkeit und Wirkfaktoren von Coaching bisher noch eingeschränkt. Längsschnittliche Designs, eine Betrachtung mehrerer Perspektiven (Coach und Klient), die Kosten-Nutzen Relation und der organisationale Kontext werden bisher zu wenig berücksichtigt (Möller & Kotte, 2011). Auch wird zumeist mit kleinen Stichproben gearbeitet. Der Zugang zu den Klienten als Untersuchungspartnern erfolgt zumeist über die Coaches selbst, was zu Selektionseffekten führt (Möller & Kotte, 2011), denn die Coaches bitten oft nur Kunden, bei denen das Coaching als erfolgreich eingeschätzt wurde, an Studien teilzunehmen.

Ob der Coach fachlich und persönlich überzeugt, das kann nur der Kunde im persönlichen Kontakt herausfinden. Am besten er vereinbart ein Erstgespräch und traut seinem Bauchgefühl! Erscheint der/die Coach anschlussfähig an das eigene Berufsfeld, die eigene Branche? Stimmt die „Chemie“, fühle ich mich als Kunde wohl, verstanden und habe das Gefühl, etwas lernen zu können?

12. Worauf sollte man Ihrer Meinung nach bei der Auswahl eines Coaching-Ausbildungsinstituts achten?

Hinsichtlich der Qualität von Coachingausbildungen habe ich sechs Thesen formuliert, die vor der Entscheidung für ein bestimmtes Institut überprüft werden sollten:

  • These 1: Eine gute Coachingausbildung muss ein stimmiges Theorie-Praxis-Konzept vorweisen, das eine Verbindung von den zugrundeliegenden Annahmen bis zum konkreten beraterischen Handeln schafft und angekoppelt ist an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse.
  • These 2: Eine gute Coachingausbildung darf nicht nur Methoden und Tools vermitteln, sondern muss eine beraterische Identität ausbilden. Dazu muss sie auch wesentliche Teile an Selbsterfahrung und Reflektion umfassen.
  • These 3: Eine Coachingausbildung muss unterschiedliche Lernformen anbieten, eine sinnvolle Lernarchitektur beinhalten, die im Ausbildungsverlauf Theorie, Praxis und Transfer verknüpft und einen Integrationsort haben, an dem die vielfältigen Lernerfahrungen verzahnt werden können.
  • These 4: Eine gute Coachingausbildung muss klare Bezüge zu anderen arbeitsweltlichen Beratungsformaten herstellen und in Übereinstimmung mit dem beratungswissenschaftlichen Diskurs stehen.
  • These 5: Eine gute Coachingausbildung muss Aufnahmevoraussetzungen definieren und die Motivation zur Coachingausbildung im Ausbildungsverlauf systematisch reflektieren.
  • These 6: Eine Coachingausbildung muss von erfahrenen Ausbildern geleitet werden. Erfahrung beinhaltet sowohl umfassende und aktuelle eigene Beratungserfahrung als auch Erfahrung in der Ausbildung von Coaches.

13. Gibt es eine bestimmte Frage- oder Problemstellung, die Sie persönlich besonders herausgefordert hat?

Ja, ich denke da bspw. an eine anorektisch und bulimische Patientin, bei der ich bereits die sechste Therapeutin war…

14. Welche Literatur empfehlen Sie?

  • Cord Benecke (2014). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Ein integratives Lehrbuch. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Stephan Döring & Heidi Möller (Hrsg.)(2014). Mon Amour trifft Pretty Woman. Liebespaare im Film. Heidelberg: Springer.
  • Heidi Möller & Stephan Döring (Hrsg.) (2010). Batman und die himmlischen Kreaturen. 30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen, Band II. Heidelberg: Springer.
  • Stephan Döring & Heidi Möller (Hrsg.)(2008). Frankenstein und Belle de Jour. 30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen, Band I. Heidelberg: Springer.

Kontakt: Prof.Dr.Heidi Möller, Universität Kassel, Fachbereich 01, Institut für Psychologie, Holländische Straße 36-38, 34127 Kassel

Vielen Dank für das Interview!

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Ich sehe was, was Du nicht siehst!

Ärgern Sie sich manchmal übermäßig stark über Ihre Vorgesetzten oder Kollegen? Sind Sie in manchen Situationen wie erstarrt oder haben einen Kloß im Hals, ohne zu wissen, warum das so ist. Reagieren Sie manchmal hochgradig emotional und haben keine Erklärung dafür, was genau mit Ihnen los ist oder warum Sie nicht anders können? Es gibt Situationen, in denen es so wirkt, als würden wir uns selbst im Weg stehen. Obwohl unser Selbstbild eigentlich etwas anderes erwarten ließe, verhalten wir uns gelegentlich ungeschickt oder geraten in emotionale Verstrickungen, die uns daran hindern, persönlich bedeutsame Ziele zu erreichen oder mit den tatsächlichen Gegebenheiten in angemessener Weise umzugehen. So können Blockaden, Konflikte oder Verstimmungen entstehen, die bei genauerer Betrachtung keinen Sinn zu ergeben scheinen. Doch wie kommt es dazu und – vor allem – wie lässt sich das ändern?

“Gesunde Menschen brauchen eine glückliche Kindheit.” Astrid Lindgren

Edgar Piel

Edgar Piel

Kinder sind im hohen Maße auf die Zuwendung und Liebe ihrer Eltern angewiesen und sie lernen früh und nachhaltig, was sie dafür tun müssen. In der Interaktion mit den sie umgebenden Bezugspersonen erfahren sie also, durch welche Verhaltensweisen ihnen das gelingt bzw. wie sie sich vor (seelischen) Verletzungen schützen können. Auf diese Weise werden spezifische Reaktionsmuster internalisiert, die sie in ähnlichen Situationen bzw. später immer wieder aufs Neue abrufen. Da jedes Elternteil eine individuelle charakterliche Struktur aufweist und auf eine ganz eigene Art mit dem Nachwuchs umgeht bzw. interagiert, sind auch die Strategien, die Kinder entwickeln, sehr unterschiedlich. Im optimalen Fall führen sie auch in künftigen sozialen Beziehungen, in die sie “übertragen” werden, zum erwünschten Ziel oder Schutz. Leider ist das aber nicht immer so. Vor allem dann, wenn in den ersten Lebensjahren negative Gefühle vorherrschend sind oder sogar schlimme Erfahrungen gemacht wurden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass entsprechende Übertragungseffekte später zu großen Problemen führen.

Aus systemischer Sicht ließe sich vielleicht noch ergänzen, dass jedes Kind in dem System „Familie“ eine gewisse “Funktion” erfüllt und eine Rolle übernimmt, die dort sozusagen “eingeübt” und später mehr oder weniger unbewusst – mit verinnerlichten Geboten und Verboten sowie mit spezifischen Erwartungen, Reaktions- und Verhaltensmustern – auch in anderen Systemen gespielt werden will. Auch diese Betrachtungsweise lässt erahnen, wie ungünstige Beziehungserfahrungen in der Kindheit noch Jahrzehnte später Probleme hervorrufen können. So agieren Erwachsene oftmals so, als würden sie eine frühkindliche Szene nachspielen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Kränkungen oder Gefühle der eigenen Wertlosigkeit, deren Ursprung im Kindesalter liegen, können dann durch das Verhalten von Personen, die damit in keinem Zusammenhang stehen, angetriggert bzw. erneut erlebbar werden und die gleichen intensiven Gefühle und Reaktionen auslösen, die bereits in der Kindheit darauf erfolgt sind.

Der Psychoanalytiker und Soziologe Alfred Lorenzer sah in der Übertragungsneurose ein deformiertes Sprachspiel, welches sich mittels eines Vergleiches von aktuellen und lange zurückliegenden Situationen entschlüsseln lässt (1). Zwar gibt es gewiss auch Übertragungen, die angenehme Gefühle auslösen und dazu führen, dass Menschen sich einander zuwenden, freundlich sind und Vertrauen entwickeln, allerdings sind diese wohl eher unproblematisch. Jene hingegen, die einen in innere oder äußere Konflikte bzw. in Schwierigkeiten bringen, sollten wir m. E. hinterfragen, um sie zu entschlüsseln und aufzulösen. Bedenken sollte man dabei jedoch, dass die Gefühle, die man für einen anderen Menschen empfunden hat, höchst ambivalent sein können, vor allem dann, wenn es sich um ganz nahe Verwandte handelte.

Der Schatten der Vergangenheit

Manfred Evertz - Narben der Kindheit

Manfred Evertz

Nicht jedes Kind wächst in einem liebevollen und harmonischen Umfeld auf. Laut einer Studie des „Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen“ (2) erlebten im Laufe des Jahres 1998 12% aller Kinder unter zwölf Jahren häusliche/körperliche Gewalt. 8,1% von ihnen mussten sogar schwere Züchtigungen über sich ergeben lassen. Nicht berücksichtigt hierbei sind andere Formen der Misshandlung (z. B. sexueller Missbrauch, Vernachlässigung oder psychische Misshandlung, von der man dann spricht, wenn Eltern oder andere Betreuungspersonen Kinder überfordern, sie ängstigen oder ihnen ein Gefühl der Wertlosigkeit vermitteln). Würde man diese mit einbeziehen, ergäben sich deutlich höhere Prozentzahlen. Die Folgen sind gravierend. So wird immer wieder durch Studien belegt, dass viele Betroffene eine Selbstwertproblematik aufweisen, verhaltensauffällig werden und/oder aufgrund dieser Erlebnisse in ihrer geistigen Entwicklung beeinträchtigt wurden (3). In einer 1994 veröffentlichten Studie (4) konnte u. a. aufgezeigt werden, dass Kinder, die im Alter von drei Monaten vernachlässigt wurden, noch vier Jahre später ein erhöht aggressives bzw. impulsives Verhalten zeigten und sich einnässten oder einkoteten sowie gravierende kognitive Rückstände aufwiesen. Auch die Spätfolgen sind beachtlich: So (5) sind sie in der Jugend deutlich anfälliger für Ängste, Depressionen, Suizidalität oder Suchtprobleme, und es lassen sich häufiger Störungen im Sozialverhalten sowie Delinquenz feststellen, bei einem Teil der Betroffenen sogar noch im Erwachsenenalter (6, 7). Frühe Stresserfahrungen lassen demnach psychische und psychosomatische Erkrankungen wahrscheinlicher werden (8). Obwohl die Resilienzforschung (9) diverse Ressourcen ausmachen konnte, die die psychische Widerstandsfähigkeit steigern und einen psychopathologischen Verlauf verhindern können (z. B. das Vorhandensein von mindestens einer stabilen Bezugsperson, ausgeprägte soziale Kompetenzen, Selbstwirksamkeitserfahrungen etc.), bleiben die gemachten Erfahrungen im emotionalen Gedächtnis wie innere Arbeitsmodelle zur Beziehungsgestaltung erhalten und wirken auf (meist) subtile Weise nach, d. h. sie werden in künftigen Beziehungen aktiviert und üben Einfluss auf das Selbstvertrauen und das Selbstbild aus. Dies betrifft vor allem – aber nicht nur – Gewalterfahrungen, die einen gewissen Schweregrad überschreiten bzw. deren Einwirkungen nicht durch vorhandene Resilienzfaktoren abgefangen werden können (10).

“Die Vernunft ist dem Menschen gegeben, damit er sich von dem befreie, was ihn beunruhigt.” Leo N. Tolstoi

In dem Buch „Ein Kurs in Wundern“ (11), einer Synthese zeitloser geistiger Einsichten und psychologischer Erkenntnisse, werden die schattenhaften Gestalten aus der Vergangenheit als Schmerzensstellen im Geiste bezeichnet, die einen dazu anweisen, in der Gegenwart anzugreifen und Vergeltung für eine Vergangenheit einzufordern, die es nicht mehr gibt. Folgt man ihnen, so bewirkt das vergangene Leid auch künftiges. Eine Befreiung ist aber in jedem gegenwärtigen Moment möglich, indem man sich bewusst wird, einer Illusion zu unterliegen. Doch wie kann das gelingen?

Papa, Du stehst mir im Weg!

Die Grundidee der Übertragung ist es, dass unbewusste Wünsche in das Vorbewusste gelangen (12) und sowohl die Wahrnehmung wie auch das Verhalten steuern. Das Konzept erlangte Berühmtheit durch die Psychoanalyse Sigmund Freuds und wurde später erweitert, da deutlich wurde, dass auch Rollenerwartungen, verdrängte Gefühle und Affekte sowie Befürchtungen, die zunächst auf die Eltern oder Geschwister bezogen waren, nicht selten bis ins Erwachsenenalter präsent bleiben und zu erheblichen Problemen oder Spannungen in gegenwärtigen Beziehungen führen können. Ohne eine therapeutische Unterstützung lassen sich Übertragungen mit den tiefenpsychologischen Techniken (z. B. freies Assoziieren, Traumdeutung, etc.) nicht auflösen, da der natürliche Schutzmechanismus der Verdrängung das bewusste Erinnern an die ihnen zugrunde liegenden Ereignisse erschwert oder sogar verhindert. Dennoch kann man sich z. B. folgende Fragen stellen:

  • An wen aus meiner Vergangenheit erinnert mich mein Gegenüber?
  • Habe ich als Kind ähnliche Situationen erlebt?
  • Kenne ich die Reaktion meines Gegenübers (oder meine eigene) aus meiner Kindheit?
  • Wem gegenüber habe ich mich früher auf eine ähnliche Weise verhalten?
  • Ist mir das Gefühl vertraut, das ich in diesem Moment habe?

Dem Modell der Transaktionsanalyse (13, 14) zufolge entwickeln Menschen sehr früh eine Art Skript, nach dem sie ihr Leben gestalten. In diesem können sogenannte Einschärfungen enthalten sein, die ihnen in Form von Verboten mit auf den Weg gegeben wurden und die sich auf das individuelle Verhalten in den unterschiedlichsten Situationen auswirken. Beispiele hierfür sind “Sei nicht!”, “Sei nicht wichtig!”, “Sei nicht erfolgreich!” oder “Gehör nicht dazu!”. Sie verdeutlichen, welche Rolle einem Kind in der Ursprungsfamilie zugewiesen wurde bzw. wie es sich grundsätzlich zu verhalten hatte. Diese Anweisungen werden oftmals so sehr verinnerlicht, dass sie auch dann noch unbewusst befolgt werden, wenn sich der Kontext längst verändert hat. So gibt es Menschen, die sich ihr Leben lang darum bemühen, ihren eigenen Weg zu gehen, ihre Interessen durchzusetzen, (berufliche) Erfolge zu erzielen oder in einem Team bzw. in einer Gemeinschaft akzeptiert zu werden, und damit immer wieder scheitern, weil sie – ohne es zu wissen – dem gehorchen, was ihnen in ihrer Kindheit aufgetragen wurde. Die (innere) Stimme des Vaters, der Mutter oder einer anderen wichtigen Bezugsperson scheint die tatsächlichen Gegebenheiten zu übertönen und die Möglichkeit, sich frei zu entfalten, nachhaltig zu beeinträchtigen. Diese Skripte zu entdecken und den Betroffenen dabei zu helfen, sich davon zu lösen, erfordert großes therapeutisches Geschick und lässt sich kaum allein bewerkstelligen. Helfen kann es aber schon, das eigene Leben einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten, um die vorliegenden Muster aufzuspüren, und sich bewusst zu machen, welche Restriktionen man sich bei seinen Bemühungen auferlegt (und woher sie kommen), die es verhindern, das zu erreichen, was man eigentlich will. Einen Test, mit dem Sie herausfinden können, welche Verbote sie vielleicht verinnerlicht haben, finden Sie in dem Blog-Artikel “Einschärfungen & Lebensskript”.

Elisabeth Naomi Reuter

Auch die Schematherapie (15), ein integratives Psychotherapieverfahren zur Erklärung und Behandlung von Störungsbildern, die ihren Ursprung in der Kindheit oder Jugend haben und denen oftmals Traumatisierungen oder Vernachlässigungen zugrunde liegen, geht einen ähnlichen Weg. Hierbei wird versucht, dysfunktionale Beziehungsmuster aufzulösen, die sich früh herausgebildet haben, um frustrierte Grundbedürfnisse (z. B. nach Bindung) entweder (doch noch) zu erfüllen oder sie durch die Befriedigung anderer (z. B. dem nach Autonomie) zu kompensieren. Ähnlich wie bei den in der Transaktionsanalyse beschriebenen Skripten gehen mit ihnen bestimmte Wahrnehmungs-, Handlungs- und Denkmuster bzw. Bewältigungsstrategien (Vermeidung, Erduldung oder Kompensation) einher, die (vergleichbar mit Trampelpfaden im neuronalen Netz der Betroffenen) äußerst veränderungsresistent sind und jeweils mit einem ganzen Komplex dysfunktionaler Glaubenssätze in Verbindung stehen können. Das Modell differenziert achtzehn verschiedene kognitiv-emotionale Bewältigungsschemata, die sich durch entsprechende therapeutische Interventionen (wie z. B. dem “Nachnähren” oder der empathischen Konfrontation) schrittweise auflösen lassen. Vereinfacht lässt sich sagen, dass die Wahrnehmung aktueller Situationen und das durch sie ausgelöste Verhalten durch eine “Übertragung” dessen gesteuert wird, was in der Kindheit “erlernt” wurde.

Es ist sehr schwierig, die eigene Vergangenheit ohne therapeutische Hilfe zu klären. Zumindest bei weniger dramatischen Vorkommnissen ist diese aber nicht immer zwingend erforderlich. Wenn man nun also selbst etwas tun möchte, bieten sich bspw. die Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie an. Eine Möglichkeit ist es zum Beispiel, jene Situationen in einem Tagebuch festzuhalten, in denen man Gefühle bei sich bemerkt, die vermutlich unangemessen oder übermäßig intensiv sind, diese sowie die in ihnen ausgelösten Emotionen darin zu beschreiben und jene Gedanken zu ergänzen, die währenddessen ins Bewusstsein gelangen. Mittels einer Reflexion (oder Disputation) können bestehende Ambivalenzen dann aufgelöst werden, wobei die in diesem Zusammenhang auftretenden Bedenken und Missstimmungen mit offenen Fragen auf ihren Realitätsgehalt zu überprüfen sind. Daraufhin hat man dann die Möglichkeit, sich für ein funktionaleres Verhalten zu entscheiden bzw. das (unwillkürlich durch Trigger ausgelöste) Reaktionsmuster künftig bewusst zu durchbrechen. Im Vorfeld sollte man zunächst angemessene Ziele und Wertvorstellungen herausarbeiten, sich darin bestärken, dass eine Verhaltensänderung gelingen kann, und sich entsprechende Resultate im Nachhinein vergegenwärtigen, damit Selbstwirksamkeitserfahrungen spürbar und dazugehörige Überzeugungen gefestigt werden. Dabei auftretenden Widerständen ist am besten mit Geduld und Selbstakzeptanz zu begegnen.

Auch mit der Methode des Inneren Teams lässt sich ein guter Einblick in die eigene Bedürfnisstruktur gewinnen, aus der heraus ein zunächst befremdlich erscheinendes Verhalten erklärbar und veränderbar wird. Hierbei wird die Persönlichkeit des Menschen als eine Art Team und die in einer Situation erkennbar werdenden Gefühle, Gedanken, Impulse oder Bedürfnisse als dessen Mitglieder aufgefasst. Mittels eines inneren Dialoges können diese miteinander ins Gespräch gebracht und dazu bewogen werden, eine gemeinsame (funktionale) Strategie zu entwickeln. Eine genauere Beschreibung der Methode lässt sich in dem Buch “Miteinander Reden: 3 – Das “Innere Team” und situationsgerechte Kommunikation” (16) nachlesen. Meinen eigenen Erfahrungen zufolge ist diese Technik sehr wirkungsvoll und (auch) für Laien eine gute Möglichkeit, selbstreflexive Prozesse zu initiieren.

Unterdrückt man ein Gefühl oder Bedürfnis dauerhaft und werden zudem raffinierte Vermeidungsmuster entwickelt, die es an seiner Entstehung hindern oder bereits im Keim ersticken, breitet es sich allmählich auf andere Lebensbereiche aus. So wird es stärker und immer diffuser. Irgendwann werden sie eventuell so einnehmend und zugleich derart irrational, dass man der eigenen (Selbst-)Wahrnehmung nicht mehr traut. Die “unerwünschten”, abgespaltenen Emotionen können sich dann vielleicht auch im Rahmen von Übertragungen auf andere Menschen richten und äußerst dysfunktionale Reaktions- bzw. Verhaltensmuster zur Folge haben. Die eigenen Gefühle zuzulassen, sie ernstzunehmen und achtsam mit ihnen umzugehen, ist ein erster Schritt, sich daraus zu befreien. Die Kunst liegt aber vor allem darin, sie auch in angemessener Form zum Ausdruck zu bringen. Das muss allerdings in der Regel zunächst gelernt und dann geübt werden.

Da Übertragungen stets mit Emotionen einhergehen, kann das aber einen langwierigen Prozess bedeuten, insbesondere dann, wenn diese auf existenzielle Erfahrungen zurückzuführen sind. Durch ein wiederholtes Bewusstmachen dessen, was in den entsprechenden Situationen oder Interaktionen abläuft, verlieren sie aber allmählich ihre Wirkung. Als Konstrukteure unserer eigenen Wirklichkeit haben wir es letztendlich selbst in der Hand, uns von den Schatten der Vergangenheit zu befreien und das, was in unserer Kindheit zum Scheitern verurteilt war, in der Gegenwart zum Erfolg zu führen.

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Literatur:

  1. Lorenzer, Alfred. Sprachzerstörung und Rekonstruktion. Vorarbeiten zu einer Metatheorie der Psychoanalyse. Ffm. 1970, Neuausgabe 1973.
  2. Innerfamiliäre Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und ihre Auswirkungen, Christian Pfeiffer, Peter Wetzels und Dirk Enzmann, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, 1999
  3. Hildyard, K. L., Wolfe, D. A. (2002). Child neglect. Developmental issues and outcomes. In Child Abuse & Neglect, 26, 679-695.
  4. Esser, G., Laucht, M. & Schmidt, M. H. (1995). Der Einfluss von Risikofaktoren und der Mutter-Kind-Interaktion des Säuglingsalters auf die seelische Gesundheit des Vorschulkindes. Kindheit und Entwicklung, 4, 33-42.
  5. Eckenrode, J., Zielinski, D., et al. (2001). Child maltreatment and the early onset of problem behaviors: Can a program of nurse home visitation break the link?. Development and Psychopathology, 13, 873-890.
  6. McCord, J. “Conduct Disorder and Antisocial Behavior: Some Thoughts about Processes.” Development and Psychopathology, 5, 321-329, 1993.
  7. Bifulco, A, Moran, P. M., Ball, C., & Bernazzani, O. (2002). Adult Attachment Style: I. Its relationship to clinical depression. Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology, 37, 50-59.
  8. Teicher M. H., Andersen S. L., Polcari A., Anderson C. M., Navalta C. P. Developmental neurobiology of childhood stress and trauma. The Psychiatric Clinics of North America. 2002;25(2): 397–426.
  9. Wustmann, C. (2005). “So früh wie möglich!” – Ergebnisse der Resilienzforschung. In IKK-Nachrichten (1-2), 14-19.
  10. Lillig, S. (2006). Welche Aspekte können insgesamt bei der Einschätzung von Gefährdungsfällen bedeutsam sein? In Kindler, H., Lillig, S., Blüml, H., Werner, A., Rummel, C. (Hrsg.). Handbuch Kindeswohlgefährdung nach § 1666 BGB und Allgemeiner Sozialer Dienst. München.
  11. USA Foundation für Inner Peace (Hrsg.). Ein Kurs in Wundern (1994). Greuthof, Gutach i.Br.
  12. Freud, Sigmund. Die Traumdeutung. [1900] Gesammelte Werke, Band II/III, S. Fischer, Frankfurt / M, folgende Seitenangaben aus: Taschenbuch-Ausgabe der Fischer-Bücherei, Aug. 1966; zu Stw. „Übertragung“: S. 458 f.
  13. Stewart, I. & Joines, V. (2010). Transaktionsanalyse (10. Auflage). Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau.
  14. Dehner, U. & Dehner, R. (2013). Transaktionsanalyse im Coaching. managerSeminare Verlags GmbH, Bonn.
  15. Young J. E., Klosko J. S., Weishaar M. E. (2005). Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Junfermann, Paderborn.
  16. Schulz von Thun, F. (1998). Miteinander Reden: 3 – Das “Innere Team” und situationsgerechte Kommunikation. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek.

(Dieser Artikel wurde im Juni 2015 überarbeitet.)