Risiken und Chancen im höheren Alter – Vorträge bei YouTube

Schon seit jeher – also nicht erst seit der Corona-Krise – gehören “alte Menschen” zu jenen Risikogruppen, die besonders gefährdet sind, an einer Erkrankung zu sterben. Doch jetzt sollten (nicht nur) sie auf unnötige Sozialkontakte verzichten.

Die Frage nach der Lebensqualität im höheren Alter ist nicht neu, aber sie stellt viele Betroffene deshalb nun vor unerwartete Herausforderungen: Die Enkelkinder kommen nicht mehr zu Besuch. Vor die Tür gehen sollte man möglichst auch nicht. Was kann man also tun?

Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeiten habe ich schon etliche Psychologische Beratungen und Coachings durchgeführt. Die Themen, um die es dabei ging, waren äußerst vielfältig. Trotzdem freut es mich ganz besonders, wenn sich Menschen im höheren Lebensalter dazu entschließen können, an sich und ihren Themen zu arbeiten. Das ist m. E. nämlich nicht selbstverständlich.

“Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.” Franz Kaffka

Vielleicht sind die folgenden Vorträge, die Sie sich bei YouTube anschauen können, ja interessant für Sie? Jedenfalls zeigen sie Facetten des Älterwerdens auf, die optimistisch stimmen sollten. Wenn Sie auf die jeweilige Überschrift klicken (blaue Schriftfarbe), gelangen Sie direkt dorthin. Bei den eingefügten Fotos handelt es sich übrigens um Screenshots von der Seite Psyche und Arbeit bei Facebook.

Prof. Dr. Hans-Werner Wahl: Heute zufrieden alt werden

Wir werden heute später, länger und anders alt als frühere Generationen. Aber in unseren Köpfen ist diese Veränderung bisher nicht angekommen. Noch immer herrschen viele negative und nicht mehr gültige Vorstellungen vom Altwerden und Altsein vor. Im Vortrag sollen diese Bilder des Älterwerdens korrigiert und die vielleicht komplexeste Phase unseres Lebens aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden: Welches sind die Herausforderungen des höheren Alters heute? Wie muss sich unser Verständnis vom Altern zukünftig ändern? Wie können wir uns individuell gut auf das Altern vorbereiten?

Prof. Dr. Gerald Hüther: Altern als Chance

In diesem Vortrag beschreibt der Neurobiologe, welche Unterschiede sich bei einer Betrachtung des Gehirns von jungen und alten Menschen feststellen lassen. Prof. Dr. Gerald Hüther ist Initiator und Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung, die als gemeinnützige Genossenschaft organisiert ist.

Prof. Dr. Gerald Hüther: Raus aus der Demenz-Falle

Demenz ist nicht (nur) die Folge eines degenerierten Gehirns. Eine von David Snowden im Jahr 2001 publizierte Langzeitstudie – die „Nonnenstudie“ – zeigte auf, dass die nach dem Tode vollzogene Untersuchung der Gehirne der Nonnen zum Teil genau jene Anzeichen von Plaque und Nekrosen offenbarte, die Alois Alzheimer als typisch für demente Patienten bezeichnete. Trotzdem aber waren die Nonnen ihr Leben lang in der Lage, intellektuell anspruchsvolle Aufgaben zu lösen. Warum zeigten Sie bloß keine Anzeichen dieser Erkrankung?

Dr. Wilhelm Stuhlmann: Demenz und Bindung

Welche Bedeutung die Beziehungsebene in der Arbeit mit Menschen hat, die dement sind, erörtert der Facharzt für Psychiatrie und Neurologie in diesem Vortrag. Dr. Wilhelm Stuhlmann ist seit 2002 Vorsitzender des Landesverbandes der Alzheimer-Gesellschaften NRW e.V.

Prof. Dr. Erich Grond: Mehr Frust als Lust – Sexualität im Alter

Welche Bedeutung hat die körperliche Liebe im höheren Alter? Was verändert sich da eigentlich genau und wie kommt es dazu? In diesem Vortrag werden zahlreiche wissenschaftliche Studien bzw. deren Ergebnisse zu diesem Thema vorgestellt und diskutiert. Dr. Erich Grond war viele Jahre Professor für Sozialmedizin und Psychopathologie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln. Er arbeitet als Psychotherapeut und Dozent für Gerontopsychiatrie in Altenpflegeseminaren und ist Honorarprofessor an der Universität Dortmund.

Prof. Dr. Peter Gross: Glücksfall Alter

Alt zu werden und dabei gesund zu bleiben, das wünscht sich doch eigentlich jeder. Was es mit der Dämonisierung von alterstypischen Erkrankungen auf sich hat, ist eines der Themen, um die es in diesem Vortrag geht. Sind alte Menschen gefährlich, weil sie keine Angst mehr vor der Zukunft haben (müssen)? Dr. Peter Gross war Professor für Soziologie und Sozialstruktur im internationalen Vergleich an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und lehrte als Ordinarius für Soziologie an der Universität St. Gallen.

Dr. Franz Köb: Ziemlich beste Jahre – Wir brauchen ein neues Bild des Alters

Der Prozess des Alterns wird assoziiert mit zunehmender Schwäche, Hilfsbedürftigkeit, Gebrechlichkeit, Vergesslichkeit, Verwirrtheit, Verbitterung, Einsamkeit etc. In diesem Vortrag wird der Frage nachgegangen, ob es sich hierbei nicht lediglich um Vorurteile handelt? Ist es nicht viel eher ein großes Glück für uns, wenn wir alt werden dürfen? Dr. Franz Josef Köb ist Wissenschaftsjournalist und ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Voralberger Kinderdorf gGmbH.

Hier finden Sie Psyche und Arbeit bei Facebook.