So funktioniert „psychische Gesundheit“ in Hamburg!

Sie sind psychisch erkrankt bzw. fühlen sich irgendwie „neben der Spur“, haben Freunde oder Angehörige, denen es so ergeht, und suchen fachlichen Rat oder Hilfe? Auf der Webseite www.psychenet.de wurde ein Portal eingerichtet, das umfangreiche Informationen (nicht nur für Hamburger) bereitstellt und m. E. in diesem Bereich absolut vorbildlich ist!

Was ist psychenet?

Mehr als 60 namhafte wissenschaftliche und medizinische Einrichtungen, Beratungsstellen, Unternehmen, Betroffenen- und Angehörigenverbänden sowie der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und die Handelskammer Hamburg haben sich in der Region Hamburg zu einem Netzwerk formiert, das an wegweisenden Versorgungsmodellen arbeitet. Ziel ist es, die Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern.

Woran erkenne ich eine psychische Störung und wie gehe ich damit um?

Bereits auf der Startseite wird deutlich, dass sich dieses Projekt vor allem um die Belange und Sorgen der Betroffenen (und deren Angehörige) kümmert. Unter den kurzen Selbstaussagen einiger Patienten (z.B. „Jeder spricht doch mal mit sich selbst. Aber nicht jeder hört dabei Stimmen.“) finden sich Links zu Seiten, auf denen das jeweils entsprechende Störungsbild (Psychosen, Depression, Burnout, Bipolare Störungen, Panik, Soziale Phobie, Generalisierte Angst, Somatoforme Störungen, Magersucht, Bulimie) mittels einer Audiodatei kurz skizziert wird und dazugehörige Kurzinformationen abgerufen werden können. Diese beinhalten verständlich aufbereitete (wissenschaftliche) Definitionen, Erläuterungen zu möglichen Verläufen, Grundlegendes zu den Entstehungsmodellen sowie Tipps zur Vorbeugung, zum Erkennen der Störung und Empfehlungen geeigneter Behandlungsmöglichkeiten. Abgerundet wird dies durch nützliche Ratschläge für Freunde und Angehörige sowie durch einige hilfreiche Links.

Besonders eindrucksvoll sind die (vier) verschiedenen Kurzfilme, die im Rahmen der Medienkampagne „Aufmerksamkeit statt Stigma und Wissen statt Angst“ produziert wurden, einer Gemeinschaftsarbeit von Betroffenen, Angehörigen und Profis in Kooperation mit der Werbeagentur Heye & Partner, der Filmproduktionsfirma BLM, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und dem gemeinnützigen Verein Irre menschlich Hamburg e.V..

Interessant sind zudem die Ergebnisse einer Online-Befragung aus dem Jahr 2013, bei der die Antworten von 493 Betroffenen und 185 Angehörigen zur der Frage, welche Entscheidungen im Verlauf psychischer Erkrankungen wichtig sind, ausgewertet wurden. Diese Ergebnisse finden Sie hier.

Des Weiteren werden auf dem Portal viele nützliche Hilfestellungen angeboten, wenn sich bspw. (nach oder während einer psychischen Erkrankung) die Frage stellt, ob und wie eine Rückkehr zur Arbeit erfolgen sollte.

Welche Ziele hat psychenet?

Das Hamburger Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lösungen für Versorgungsprobleme von Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen zu erarbeiten und deren Nutzen wissenschaftlich zu untersuchen. Die psychische Gesundheit der Hamburger Bevölkerung soll durch klar formulierte Ziele in den folgenden Bereichen gefördert werden:

  • Aufklärung und Bildung
  • Krankheitsübergreifende Prävention
  • Verbesserung der Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie
  • Stärkung der Betroffenen und Angehörigen
  • Neue Strukturen in der Versorgung

Mein Fazit? Ein großartiges Konzept, das an Professionalität und Nutzen kaum zu übertreffen ist! Überzeugen Sie sich selbst.

Hier finden Sie Psyche und Arbeit bei Facebook.